Ein Bericht von Günther Herdin, erschienen in der Wertinger Zeitung am 09.07.2012
Bewegende Momente beim Gala-Abend des Sports
Eröffnet wurde der Gala-Abend des Sports beim TSV Wertingen anlässlich der 150-Jahr-Feier am frühen Freitagabend, offiziell zu Ende gegangen ist er 20 Minuten nach Mitternacht. Als Funktionäre und Übungsleiter mit Formationen zum letzten Mal die Fläche vor der Bühne füllten und ihre grünen Bretter drehten, waren Begriffe wie Gemeinschaft, Kraft, Teamgeist, Spaß, Freundschaft oder Toleranz auf großen Lettern zu lesen. Es war der perfekte Übergang zum Schlusslied „You‘ ll never walk alone“. Die meisten der mehr als 500 Festgäste in der Wertinger Stadthalle sangen bei diesem Klassiker mit.
Und sie wussten warum: Sowohl beim Blick zurück in die Geschichte als auch bei Ereignissen des aktuellen Geschehens wurde deutlich, dass keiner der derzeit 1500 Mitglieder allein seinen Weg bestreiten muss. Jeder findet beim TSV Wertingen Mitstreiter an seiner Seite. Und das seit eineinhalb Jahrhunderten. Bürgermeister und Schirmherr Willy Lehmeier brachte es als letzter Festredner auf den Punkt: „Leidenschaft und Einsatzbereitschaft zeichnen diesen Verein aus. Wir alle sind der TSV.“
Präsident Bernhard Rauch betonte bei seiner Begrüßung, dass der TSV Wertingen seit seiner Gründung im Jahr 1862 Geschichte in der Stadt geschrieben hat. Über viele Generationen, Kriege und Zeiten von wirtschaftlichen Krisen hinweg. Landrat Leo Schrell, einer von insgesamt sieben Rednern, stellte zwischen dem zweitgrößten Sportverein im Landkreis Dillingen und den Landratsämtern in Bayern eine Gemeinsamkeit fest. Beide wurden vor 150 Jahren gegründet. 1862 wurden die Bezirksämter ins Leben gerufen. „Sie sind die Vorläufer der heutigen Landratsämter“, klärte Schrell auf.
Der bewegendste Moment des Abends war die Ehrung von Erika Sendlinger. Als sie nach der Laudatio von Claudia Stocker das Mikrofon in die Hand nahm, um sich für die Auszeichnung zu bedanken, sagte sie sichtlich gerührt und mit Tränen in den Augen: „Die Turnabteilung ist wie eine Familie für mich.“ In Zeiten, als es ihr gesundheitlich sehr schlecht ging, hat sie viel Halt im Kreise der Turnfamilie erhalten.
Etliche Vereinsmitglieder und Ehrengäste feierten mit dem TSV nach dem offiziellen Teil bis in die frühen Morgenstunden.